Arbeiten / Ausstellungen
Playing grounds 1
Galerie Francoise Heitsch 2003
Susanne Pittroffs Objekte haben auf den ersten Blick den abgeschlossenen modellhaften Charakter von „Spiel-Orten“.
Die Oberflächen erinnern an Spieltische oder Spielbretter und sind mit Textelementen und Zeichen versehen.
Beim zweiten Blick allerdings entsteht Irritation, denn das vermeintliche Angebot zu Spiel und Kommunikation erweist sich als trügerisch.
Die drei Tische „Solo“, „Do you think …“, „I am ok …“ verweisen auf die Labilität der Spielsituation, indem sie den Betrachter auf sich selbst zurückwerfen.
An der zentralen Wand des Ausstellungsraumes bezieht die Künstlerin die vorgefundene Raumsituation in ihr Konzept mit ein. Eine Wandmalerei, die nicht wie im klassischen Sinne ein hermetisches Feld bezeichnet, sondern auf die Öffnung im Raum Bezug nimmt, rückt die Türen ins Blickfeld. Die Aufmerksamkeit des Betrachters wird auf das Hinein- und Hinausgehen, auf das Passieren und die Bewegung gelenkt. Die Subjektivität der eigenen Ortswahrnehmung wird ins Bewusstsein gerufen. An der Seitenwand des Raums ragt ein Basketballkorb aus Metall – als Fotografie auf einem Tuch, ins Nichts eines roten Feldes. Die Perspektive ist seltsam verdreht.
Das Motiv, ursprünglich der Zielort des Spiels, seiner Funktion beraubt.
Pittroffs Arbeiten können als visuelle Metaphern für gedankliche Konzepte verstanden werden, die sich mit der Sensibilität scheinbar genau definierter Systeme auseinandersetzen. Sie zeigen mit verschiedenen Sprach- und Bildstrukturen die Störanfälligkeit von inszenierten Situationen und Kommunikationsmodellen.
Auszug Begleitheft zur Ausstellung, Petra Kirchmann