Arbeiten / Ausstellungen
a two-way thing, 2015
Susanne Pittroff & Lila Polenaki
Galerie Francoise Heitsch
Amalienstr. 19, 80333 München, 16. Juli – 31. Juli 2015
francoiseheitsch.de
Semper schrieb der Umhüllung in der Architektur eine besondere Bedeutung zu. Er sah den Ursprung der Architektur im Textilen, in der Zeltarchitektur der Nomaden. (…) Der Mensch kam auf die Idee, ein System von Stoffeinheiten, deren charakteristische Eigenschaften in der Biegsamkeit, Geschmeidigkeit und Zähigkeit bestehen, zusammenzufügen aus folgenden Gründen: erstens um zu reihen und zu binden; zweitens um zu decken, zu schützen, abzuschließen.“*
S. Pittroff knüpft an diesen Gedanken an und zeigt in der Galerie stark farbig kontrastierende textile Objekte. Die kreisrunden Objekte wirken wie farbige Rauminseln und verweisen in ihrer Gestalt auf ephemere Räume, die sich mit Themen wie Verfügbarkeit, Einfriedung und Ausgrenzung auseinandersetzten. S.Pittroff setzt minimalistischen Mitteln ein, um alltägliche Ordnungs- und Ortungsanweisungen zu reflektieren.
Zeichenhaftigkeit und Materialien dieser Arbeiten eröffnen immer wieder mehrere Bedeutungsebenen, sei es im gesellschaftlichen wie im politischen Kontext.
* aus: Semper, Gottfried: Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten. Drittes Hauptstück. Textile Kunst; München; 1860
Fotos: © Ivan Baschang